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"Trinkprotokoll"-Blog: Fruchtbrenner wollen’s wissen


Morris Gin: Die „Erdbeer-Diebe“ lassen Würze über.

Klassisch legte es der aus Vorarlberg bekannte Peter Angel an, der mit seinem neuen Brenn-Label in der Schweiz aktiv ist. „Wild Alps“, so seine Verbindung zwischen alpiner Brennkunst, Abenteuer und Alchemie, hat neben Rum und Wodka auch einen Gin im Angebot – und der wurde soeben zum besten Schweizer Gin des Jahres gewählt. Zu Recht, kann man das Verkostungsergebnis vorwegnehmen.

Denn der nach dem Jugendstil-Designer William Morris benannte Brand spricht aromatisch viele Seiten an. „Himbeere trifft Pfeffer“ läßt sich über den „Morris“ sagen, der (wohl kein Zufall!) das berühmte Teppichmotiv „Erdbeerdiebe“ auf eine grüne Flasche bringt. Es ist ein Gin, der immer wieder Neues entdecken läßt: Anfangs dominiert die grüne Frische, die an Eukalyptus, Gurke und Kampfer erinnert, dann kommt die dosierte Kraft seiner 47% Alkohol. Sie balanciert vielschichtig zwischen Pfeffer, Rosen und Kräuternoten – offenbar das alpine „Erbteil“ – und gibt keiner den Vorzug. Auch im Longdrink kam diese Komplexität durch. Mal blitze die herbe Seite, britisch „crisp“, auf, dann wieder der würzige Ton. An der stilistischen Auswahl mangelt es diesen Sommer jedenfalls nicht. Zwischen Steiermark und der Schweiz wird jeder fünfig, der Abwechslung im Gin Tonic sucht. Cheerio!

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